PROCESSING

Es ist ein Solokonzert
Es ist eine Solo-Kunstausstellung
Es ist eine Live-Zeichenperformance

Bei PROCESSING geht es um die Verarbeitung von Traumata
Darum, Bewusstsein für Behinderungen zu schaffen
Das Nebeneinanderstellen von Ideen und Referenzen
Eine Überlagerung von Ton und Bild

Machen dir keine Sorgen, wenn du dich für all das nicht interessierst. Wenn du nur wegen ein paar abgefahrenen modularen Synthesizer-Patches oder Büyükberbers unverkennbarem Klarinettenspiel dabei sein möchtest – auch dann wirst du es nicht bereuen, eine Stunde deines Lebens hier verbracht zu haben!

 

PROCESSING erforscht unsere komplexen und vielschichtigen emotionalen Reaktionen, die oft im Widerspruch zu einer oder mehreren Informationen stehen, die wir in unseren Köpfen verankert haben. Da diese Botschaften oft im Widerspruch zueinander stehen, führt die unvermeidliche paradoxe Natur unserer Reaktion dazu, dass wir unruhig werden, und das, was verarbeitet werden muss, wird mehr als nur das, was uns auslöst, wenn wir auf unsere Reaktion reagieren. Dies gilt zwar für alle Menschen, aber Menschen mit Behinderungen erleben es in einer besonderen Intensität, da sich ihre Wahrnehmung oft stark von der von Menschen ohne Behinderungen unterscheidet.
Als multidisziplinärer Künstler und zu 95 % blinder Mensch möchte Oğuz Büyükberber einen sicheren Raum schaffen, um persönliche Traumata auf ausdrucksstarke Weise zu erforschen und gleichzeitig das Bewusstsein für das breite Spektrum von Behinderungen und deren Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Realität und damit auf die Kommunikation zu schärfen. Indem er über sein eigenes verzerrtes und sehr eingeschränktes Sehvermögen nachdenkt, überlagert Büyükberber Gesten, Texturen und Ideen in dieser sich ständig weiterentwickelnden, eklektischen Geschichte voller nebeneinanderstehender Referenzen.

 

In Oğuz Büyükberbers künstlerischem Stil verschmelzen zeitgenössische Komposition, Jazz und Einflüsse seiner türkischen Herkunft.
Sein Werk umfasst über 50 Alben, ein Buch über Improvisation, Ausstellungen seiner visuellen Kunst und zahlreiche Universitätsvorlesungen.
Am wohlsten fühlt er sich beim Komponieren und Improvisieren in einem hochmodernen Avantgarde-Umfeld. Sei es akustisch, elektronisch oder irgendetwas dazwischen.