„TRAINING MODELS ist ein Selbstversuch in der GPT-basierten Therapie. In Gesprächen mit Komponisten- und Künstlerkollegen ist mir eine Gemeinsamkeit aufgefallen – die Befürchtung, die aufkommt, wenn wir uns in neue künstlerische Gefilde vorwagen. Wir teilen eine subtile Angst davor, unsere kreative Komfortzone zu verlassen, sei es durch das Ausprobieren neuer Techniken, das Mischen von Genres oder das Experimentieren mit ungewohnten Materialien. Dieses Zögern rührt nicht nur von den künstlerischen Risiken her, sondern auch von den möglichen wirtschaftlichen Folgen. Die Grundprinzipien der Kunst – Erkundung, Spiel und Reflexion – verwandeln sich in heikle Entscheidungen, die sich möglicherweise auf die eigene Karriere auswirken können, zum Guten oder zum Schlechten. Der Ausgang bleibt ungewiss, bis wir den Schritt wagen.
Diese Sorgen werden normalerweise mit Freunden, Partnern, der Familie oder Kollegen besprochen, aber nicht oft genug. Deshalb fragte ich mich, ob ich eine virtuelle Erweiterung dieser Gespräche finden könnte – etwas, das meine Ängste nicht überstrapaziert und die verschiedenen sprachbasierten Rollen verkörpern könnte, die verschiedene Menschen in meinem Leben spielen. Ich begann mich zu fragen: Könnte ich das Trainingsmodell sein?
Das Ergebnis dieser Erkundung unterscheidet sich deutlich von der Musik, die ich *normalerweise* mache. Diese Veränderung war nicht auf die direkte Anleitung meines persönlichen GPT-*Therapeuten* zurückzuführen, sondern eher auf den Prozess, in dem ich meine Zweifel artikulierte, mögliche Wege in Betracht zog und mich auf die darauf folgenden Interaktionen einließ. Manchmal waren die Ratschläge platt und geschäftsmäßig, voller Motivationsklischees, aber manchmal boten sie schöne Worte der Ermutigung, die mir halfen, die Hybridität anzunehmen.“ (SARA GLOJNARIĆ)
21.09 um 19:30 Uhr in unserer Spreehalle
SARA GLOJNARIĆ
Sara Glojnarić ist eine Komponistin, die sich in ihrer künstlerischen Praxis mit Popkultur beschäftigt, ihrer Ästhetik und ihren soziopolitischen Folgen, Nostalgie und kollektiver Erinnerung sowie dem riesigen Netzwerk von popkulturellen Daten und deren Nebenprodukten, die durch deren Gegenüberstellung entstehen. Ihre Arbeiten, zu denen Opern-, Orchester- und Kammermusikstücke, aber auch Videoarbeiten und multimediale Installationen gehören, wurden von international renommierten Ensembles uraufgeführt.
Hauptstadtkulturfonds
initiative neue musik berlin e.V.
Monat der zeitgenössischen Musik
In Kooperation mit dem HOLITOPIA FESTIVAL FOR ARTS & FUTURES