TAUBES GEÄST

Johanna Diehl und Raphael Sbrzesny erschaffen mit TAUBES GEÄST einen Resonanzraum, der die gesamte Spreehalle zum Klingen bringt. In der von Johanna Diehl konzeptionierten Videoinstallation wird lebendes und totes Geäst geklopft, geschlagen, und geraschelt – eine Gruppe aus jungen Bäumen wird zu einer raumgreifenden Installation: Sie beginnen zu knacken und zu flüstern und bekommen beinahe eine eigene Stimme.

Felix Nussbaums Gemälde “Triumph des Todes” bietet die künstlerische Grundlage für die Installation, denn gebannt auf die Leinwand blieben die Instrumente stumm. Doch schenkt man John Cage glauben, so gibt es an sich keine Stille. Bezog sich John Cage auf die andauernde Anwesenheit von Geräuschen und ist es im Werk von Nussbaum gerade die Stille, die wie ohrenbetäubendes Donnern daherkommt?

Am Donnerstag, den 06.07. erweckt Raphael Sbrzesny dieses taube Geäst um jeweils 18 Uhr und 18:30 Uhr zum Leben und vergegenwärtigt es in seiner Performance.

 

Johanna Diehl ist Fotografin und bildende Künstlerin aus Hamburg. Sie sucht in ihrer Arbeit nach dem Verborgenen – dem Übersehenen und zieht Inspiration aus der Geschichte, die in den Falten der Erinnerung liegt. Ihre zahlreich ausgezeichneten Arbeiten werden national und international ausgestellt und befinden sich in vielen namhaften Sammlungen. Seit März 2019 ist sie Professorin für Fotografie an der Fakultät Gestaltung in Würzburg.

 

Raphael Sbrzesny ist Künstler und Musiker. Seine multimedialen Installationen bestehen aus Videos, mobilen Skulpturen und Kostümen. In seinen Performances interessiert er sich für den Körper als Instrument und Schauplatz einer subjektiven Geschichtsschreibung. Raphael Sbrzesny studierte Freie Kunst, klassische Musik, experimentelles Musiktheater und Theorie in Stuttgart, München, Bern und Paris. Seit 2018 ist er Professor für Sound, Performance und Konzept an der Hochschule für Künste Bremen.