NUT | LAC 3
Elektronische Live-Performance (UA, 2023)
NUT | LAC 3 ist eine Verschärfung und eine rein elektronische Umsetzung des zuvor im Orchester (NUT | LAC 1) und Ensemble (NUT | LAC 2) vorgestellten Fundaments der Werkreihe: ein sich sehr langsam verändernder Klangstrom wird durch sich wiederum langsam verändernde, bohrende Pulse unterbrochen.
Die unaufhörliche Unterbrechung resultiert ihrerseits in dem Eindruck des Zurückkippens in ein Fließen. Ein kontinuierlicher Drone verschmilzt früher oder später mit seiner Umgebung, durchgehende Beats führen zu sozialer Synchronisation. Die Pulse und Pausen in NUT | LAC werfen uns auf uns selbst zurück und binden die darunter liegenden Drones an das Hier und Jetzt. Gleichzeitig verunsichern sie die Zeitwahrnehmung: Schwerpunktbildungen, Be- und Entschleunigungen, Verschiebungen und Verbreiterungen, sie alle finden im Material statt, aber eben auch im Kopf.
Kontinuum? Repetition? Fenster auf, Fenster zu.
„Das Gleiche immer anders.“
Der Zoom ist nur gefühlt.
Trip, Wand, Sog, Angebot, Aufforderung.
Unterbrechung: Klappe! Shutter, Vorhang.
Maximilian Marcoll, geboren 1981, studierte Schlagzeug, Instrumental- und elektronische Komposition in Lübeck und Essen. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit dem gesellschaftlichen und politischen Potenzial von Musik und Klang.
Er hatte Lehraufträge in Berlin, Düsseldorf und Bremen inne. Seit April 2021 arbeitet er als Professor für Elektroakustische Komposition und Klangkunst an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT und der Bauhaus-Universität Weimar. Er lebt in Weimar und Berlin.